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IBRA 2023 mit einer Rekordzahl des internationalen Handels!


(wm-pcp) Was sich vom 25.–28. Mai 2023 in der Messehalle 8 in Essen abspielen wird, dürfte so manchen an frühere Zeiten erinnern, als bei den Internationalen Briefmarken-Messen in Essen geradezu der   „Bär tobte“! 

Bei der diesjährigen 33. Messe, die zusammen mit der Weltausstellung IBRA 2023 ausgerichtet wird, ist dies einmal mehr der Fall. Auf beinah 4.000 qm bieten über 100 Händler und Postverwaltungen ihre philatelistischen Schätze an. Die Halle bietet mit Ständen von          22 Postverwaltungen ein weltweites Spektrum, das von den Fidschi-Inseln bis hin zu zahlreichen Ländern Europas reicht. Im Mittelpunkt natürlich der Großstand der Deutschen Post, darum gruppieren sich rund 20 Postfirmen, die die beliebtesten europäischen Sammelgebiete vertreten. 


Ebenso beeindruckend ist die Zahl und das Angebotsspektrum des internationalen Briefmarkenhandels. Natürlich sind zahlreiche bedeutende Auktionsfirmen Europas und aus Übersee dabei, namhafte Raritätenhändler aus Gross-britannien, der Schweiz und Deutschland, aber auch viele Briefe- und Markenhändler, die zu günstigen Preisen auch kleinpreisiges gesuchtes Material in großer Vielfalt offerieren. Geboten wird für jeden etwas und es dürfte kaum schwerfallen, lang gesuchtes Material zu finden.

 
Mit dieser Fülle unterscheidet sich die IBRA 2023 deutlich von den großen Ausstellungen, selbst den Weltausstellungen des vergangenen Jahres. Selbst in London, Lugano oder in Kapstadt war das Handelsangebot doch recht übersichtlich. Für Essen sollte man mehr als einen Tag einplanen und sich frühzeitig vorbereiten, wessen Stand man aufsuchen will. Erleichtert wird dies durch die frühzeitige Veröffentlichung der Liste des Handels, die man unter www.ibra2023.de oder unter https://www.briefmarkenmesse-essen.de/_messe/messe/aussteller/ bereits jetzt – also mehr als vier Monate vor Eröffnung der Veranstaltung – einsehen kann. Dort sind auch die Standnummern bereits genannt, so dass man sich leicht in dem in wenigen Wochen veröffentlichten Hallenplan orientieren kann.

www.ibra2023.de



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Die "IBRA 2023" in Essen

Alles andere hätte mich überrascht, aber die Organisation der «IBRA 2023» ist wieder einmal ein Meisterstück deutscher Gründlichkeit und Perfektion! Es dauert nur noch wenige Tage, dann ist es soweit – vom 25. bis 28. Mai 2023 öffnet die Internationale Briefmarken-Weltausstellung in der Ruhrgebietsmetropole Essen ihre Tore für Philatelistinnen und Philatelisten aus aller Welt. An der «IBRA 2023», der Weltmeisterschaft der Philatelie, präsentieren zahlreiche Ausstellerinnen und Aussteller aus aller Herren Länder ihre hervorragenden Exponate. 


Die Vorbereitungen für die «IBRA 2023» laufen schon seit mehreren Jahren. Coronabedingt musste die ursprünglich für 2021 geplante Weltmeisterschaft der Philatelie auf dieses Jahr verschoben werden. Der Sammlerverband Bund Deutscher Philatelisten (BDPh) hat gemeinsam mit dem Dienstleister «Philatelie Promotion UG» die Organisation übernommen. Die Hauptsponsoren der «IBRA 2023» sind die Deutsche Post, das Briefmarken-Auktionshaus Heinrich Köhler und das Briefmarken-Auk-tionshaus Christoph Gärtner. 


Der Anspruch dabei ist, für jeden Geschmack etwas zu bieten. Schon die Ausstellung der Exponate wird beeindruckend sein. «Wir zeigen die besten Sammlungsexponate aus dem In- und Ausland in zirka 3350 Ausstellungs-rahmen», sagt BDPh-Präsident Alfred Schmidt. «Vertreten sind dabei mehr als 750 Ausstellerinnen und Aussteller aus allen Erdteilen.» Hinzu kommen spannende Sonderschauen, etwa zu den Themen «Juwelen der deutschen Philatelie» und «100 Jahre deutsche Hochinflation 1923». Und last but not least: Im Mittelpunkt der IBRA-Halle wird eine Schatzkammer stehen, in der einzigartige Weltraritäten zu bewundern sein werden. «Ein Top-Highlight: Die Besucherinnen und Besucher der IBRA können sich das Kronjuwel der Weltphilatelie im Original anschauen – den legendären ‹Bordeaux-Brief›, der als einziges Stück beide sagenhaften «Mauritius» POST OFFICE-Marken trägt – die rote «One-Penny» und die blaue «Two-Pence», berichtet Alfred Schmidt.
Darüber hinaus präsentieren sich unter anderem wahre Legenden der Altdeutschland-Philatelie – der einmalige Ersttagsbrief der ersten deutschen Briefmarke, des «Schwarzen Einsers», der sagenhafte und einzig erhaltene Originalbogen des «Sachsen-Dreiers» und der «Baden-Fehldruck 9-Kreuzer-blaugrün» aus dem Besitz der Museumsstiftung Post und Telekommunikation.
Die Organisatoren bieten an allen vier IBRA-Tagen ein Forum an, in dem den ganzen Tag Fachvorträge zu den vielfältigen Themen der Philatelie gehalten werden.

 
Die «IBRA 2023» ist nach der «IBRA 1973» in München und der «IBRA 1999» in Nürnberg die dritte FIP-Weltausstellung in Deutschland. Sie findet in Kombination mit der «Internationalen Briefmarken-Messe 2023» in Essen statt. 1976 erstmalig durchgeführt, wurde diese zu einem alljährlichen Event.
Markanter Schwerpunkt der Messe ist die grosse Anzahl der Berufsphilatelisten vor Ort. Auf nahezu 4000 Quadratmetern werden über 100 Händler, Auktionatoren und Postverwaltungen ihre philatelistischen Schätze anbieten.

                                                             Hans Schwarz, Chefredaktor SBZ

Aktuelle Informationen finden Sie im Internet 

unter https://ibra2023.de






SBZ 5–6/2023

Mai/Juni 2023

Die SBZ erscheint 9-mal pro Jahr mit Doppelnummern im Januar/Februar, Mai/Juni und Juli/August.

Die Ausgabe 3/2023 bietet wie gewohnt ein breites Spektrum an philatelistischen Fachartikeln aus verschiedenen Gebieten und für Sammler und Philatelisten aller Altersklassen, für Einsteiger wie für fortgeschrittene Philatelisten und Spezialisten.

Schwerpunktthemen in dieser Ausgabe sind u.a. die Artikel:

"Spektroskopische und chemische Untersuchungen zur roten und braunen Vignette des Orient-Express"

und

"Lumière sur les timbres à date du groupe 104 (Fingerhutstempel)"

Rechts finden Sie eine Inhalts-übersicht zur aktuellen Ausgabe.

Besuchen Sie regelmässig die Website der SBZ, Sie werden immer wieder Aktuelles und Neues aus der Welt der Philatelie finden.

Selbstverständlich sind wir auch für Anregungen und Kritik offen. 

Richten Sie dafür eine E-Mail an den Chefredakteur: 

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Viel Vergnügen!

«IBRA 2023»

Post und BDPh präsentieren Sondermarke zur IBRA 2023 im Essener Rathaus

(Reinhard Küchler/BDPh/pcp) 

Julia Jacob ist die Freude an diesem Termin anzumerken. Die 1. Bürgermeisterin der Stadt Essen lässt sich die Sondermarke zur bevorstehenden IBRA ausführlich erklären. „Wer mit Philatelisten spricht, stellt schnell fest, dass es rund um das Thema Briefmarken und Briefe viele spannende Geschichten zu erzählen gibt“, sagt sie in ihrer Ansprache während der Präsentation im Essener Rathaus wenige Wochen vor Eröffnung der IBRA am 25. Mai. Da liege es nahe, dass auch die neue Marke diesen Spaß und diese Leidenschaft vermitteln wolle. Sie habe früher selbst gesammelt, erinnert sich die Bürgermeisterin. Bis heute nutze sie Briefmarken für ihre Post, so die Politikerin. Es sei „eine schöne Sache“, dass die Stadt Essen Standort für die IBRA sei und in Verbindung mit der Briefmarken-Messe stattfinde.


Gemeinsam mit der Stadt Essen und dem Bund Deutscher Philatelisten e.V. hat jetzt die Deutsche Post AG, Hauptsponsor der IBRA, die bunte Briefmarke zur Weltausstellung mit einem Nennwert von 0,85 Euro vorgestellt. Sie wurde von Jan-Niklas Kröger entworfen und zeigt drei Menschen beim Betrachten einer Sammlung. Gleichzeitig kann das Motiv aber auch so interpretiert werden, dass der Betrachter der Briefmarke durch die Lupe angesehen wird. „Die Philatelisten kommen gerne nach Essen“, weiß Bürgermeisterin Julia Jacob. Die Zeit des Wartens während der Pandemie habe sich gelohnt. Während der IBRA gebe es viel zu sehen, zudem biete die Stadt ihren Besuchern ein großes Freizeitangebot. „Mit diesem Ausblick wünsche ich allen IBRA-Besucherinnen und Besucher schon jetzt angenehme Tage in Essen und der Weltausstellung der Philatelie insgesamt einen erfolgreichen Verlauf.“
Auch der Präsident des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh), Alfred Schmidt, zeigt sich überzeugt, dass die IBRA eine „sehr gelungene Werbung für die Philatelie“ werde. Der Dachverband der organisierten Sammler hoffe auf viele Besucher nicht nur aus dem Ruhrgebiet. Schmidt bedankt sich bei den vielen Förderern, Unterstützern und Helfern, die seit vielen Monaten unermüdlich für die Weltausstellung arbeiten.
„Entdecken, Staunen, mit Gleichgesinnten austauschen“ – unter diesem Motto stehe die neue Sondermarke, sagt Dr. Alexander Plum, Leiter der Abteilung Philatelie der Deutschen Post AG. „Das Ruhrgebiet ist ein ideales Einzugsgebiet für die IBRA“, betont er. Gerade hier gebe es eine aktive Sammlerszene, Essen sei schon seit Jahrzehnten ein Zentrum der deutschen Philatelie.“ Mit Blick auf die Briefmarke verwies er auch auf den Matrixcode. Hier werde auf interessante Inhalte zur IBRA verwiesen. Die Post sei mit einem großen Messestand während der IBRA vertreten, es gebe zahlreiche Sonderstempel im Angebot. Für die Post sei die Unterstützung der IBRA eine „Selbstverständlichkeit“. Die Briefmarken würden zur „DNA der Post“ gehören, so Plum. Sie seien Botschafter des Ausgabelandes und würden in jedem Jahr die Aufmerksamkeit auf Themen und Ereignisse lenken. „Wir freuen uns auf die IBRA. Lassen wir uns von der bunten Briefmarkenvielfalt während der Weltausstellung überraschen.“


Die Marke zur IBRA ist in den Postfilialen, im Online-Shop (https://shop.deutschepost.de/philatelie-neuausgaben-2023) oder telefonisch beim Bestellservice der Deutschen Post erhältlich (Tel. 0961/3818-3818).


PHILA HISTORICA Nr. 1/2023 erschienen!


(wm-pcp) 257 Seiten philatelie-geschichtlicher Beiträge und Dokumentationen, überwiegend in deutscher Sprache, beinhaltet auch die neueste Ausgabe dieser international verbreiteten digitalen und kostenlosen Zeitschrift, die jeder unter  www.philahstorica.de herunterladen kann. Einer der Schwerpunkte ist dieses Mal ein biografischer Beitrag zu Leben und Werk von S. Allan Taylor aus den USA, einem der frühen Vertreiber von Fälschungen und allerlei Kuriosem. Die englische Erstfassung erschien zwar bereits vor rund 50 Jahren, wurde nun aber erstmalig ins Deutsche übertragen. 

Torsten Berndt blickt auf die Tauschgeschäfte des früheren Reichspostmuseums mit Philipp Kosack zurück, Elmar Vogt erinnert an den 25. Todestag von V. K. Jonynas, Volker Köppel stellt seine beiden neuen Sammlungen zur IPOSTA 1930 und OSTROPA 1935 vor, Dr. Marc Kessler und Wolfgang Schneider warten mit weiteren Folgen ihrer Arbeit zu Briefmarkenkünstlern und -stechern auf und last but not least präsentiert Abhishek Bhuwalka aus Indien einen Bibliophilen aus London: David Beech.

Alles in allem wieder eine gelungene Ausgabe, die dieses Mal termingerecht erschienen ist.

www.philahistorica.de






Unzureichend frankierter Brief über den Taxgrenzpunkt "Mitte Schaffhausen–Basel" in das Grossherzogtum Baden

von Robert Bäuml

Ein wesentlicher Bestandteil des Postvertrages zwischen der Schweiz und dem D.Ö.P.V. war die Schaffung einheitlicher Tarifstrukturen. Um die Berechnung der Brieftaxen in die deutschen Staaten zu erleichtern, vereinbarte man, die Schweiz in zwei und die deutschen Staaten in drei sog. Taxrayons aufzuteilen, jeweils ausgehend von einem
fixen Taxgrenzpunkt entlang des Grenzverlaufs zwischen der Schweiz, Baden, Württemberg und Bayern.

Vor dem 1. Februar 1855 war St. Gallen für einen Brief nach Freiburg/Baden noch dem Taxgrenzpunkt «Mitte Konstanz–Schaffhausen» zugeordnet, was somit die Gebührenberechnung für den 1. Schweizer Taxrayon bedeutete. Ab 1. Februar 1855 fiel St. Gallen für einen Brief nach Freiburg/Baden zum Taxgrenzpunkt «Mitte Schaffhausen–Basel», damit lag St. Gallen für die Briefbeförderung nach dem badischen Ort Freiburg im 2. Schweizer Taxrayon, was zur Folge hatte, dass der Schweizer Taxanteil für einen Brief bis 1 Loth bei 20 Rp. lag. Der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass Briefe aus St. Gallen zu dieser Zeit z. B. in die östlichen resp. südöstlichen Regionen Badens durchaus über den Taxgrenzpunkt «Konstanz–Schaffhausen» geleitet werden konnten und somit nach wie vor dem 1. Schweizer Taxrayon zugeordnet waren.

Es entstanden die Taxgrenzpunkte «Mitte Lindau–Kon-stanz», «Mitte Konstanz–Schaffhausen» sowie «Mitte Schaffhausen–Basel». Die Leitung der Briefe aus der Schweiz und der dafür vorgesehenen Taxgrenzpunkte richtete sich unter anderem auch nach der geographischen Lage der deutschen Empfangsorte und dem dafür schnellsten Beförderungsweg. Insbesondere war auch massgebend, welcher Schweizer Ort für welchen der Taxgrenzpunkte – nach amtlicher Vorgabe – infrage kam.

Im Vergleich mit dem Taxgrenzpunkt, der gewisser-massen als fixe Masseinheit diente, änderte sich in den 50er-Jahren des 19. Jahrhunderts ein paar Mal die Zugehörigkeit von Orten und Kantonen zu diesen Fixpunkten. Dies blieb nicht ohne Einfluss auf die für den Brief zu bestimmende Höhe der Frankatur, wie uns nachfolgendes Belegbeispiel vor Augen führt.

Spätestens zum 1. Dezember 1859 erfolgte eine Umkehr zur alten Regelung und St. Gallen war für den Briefversand nach Freiburg/Baden wieder dem Taxrayon «Mitte Konstanz–Schaffhausen» angegliedert (1. Schweizer Taxrayon), mit dem Hinweis «unabhängig auf die Instradierung der Sendung»! Der Gebührenanteil für einen Brief (bis 1 Loth) war nun wieder 10 Rp., was auch auf vorliegendem Exemplar zum Tragen kam. Freiburg als Zielort war ebenfalls dem 1. Vereinsländischen Taxrayon zugeordnet, mit 10 Rp. resp. 3 Kr. Gebührenanteil.

Mit der Frankatur von 40 Rp. wähnte man zunächst den Brief in der 2. Gewichtsstufe (je 20 Rp. für die Schweiz und für Baden). Etwas später fand man bei einer Kontrolle und dem Nachwiegen des voluminösen Briefes heraus, dass das Gewicht bei 2¼ Loth lag (siehe Rötelnotiz links oben), d. h., er wog über 30 bis 45 g und lag damit in der 3. Gewichtsstufe. Die mit blauer Tinte notierten «3» (Kr.) mussten annulliert und auf eine «6» (Kr.) korrigiert werden. Es war dies der vom Empfänger als Nachtaxe zu erhebende, fehlende Gebührenanteil!

Zusammenfassend kann konstatiert werden: Der Brief von St. Gallen nach Freiburg/Baden lag in der 3. Gewichtsstufe. Beim Beförderungsweg aus dem 1. Schweizer Taxrayon in den 1. Vereinsländischen Taxrayon wäre die Sendung mit 60 Rp. anstatt mit 40 Rp. zu frankieren gewesen (anteilig für die Schweiz wie für Baden je 3 × 10 Rp.). In Baden verblieben die in Freiburg zu erhebenden 6 Kr. (= 20 Rp.) und die Schweiz hatte von den erhaltenen 40 Rp. noch 10 Rp. (= 3 Kr.) an Baden zu vergüten (siehe rückseitige Rötelnotiz «3»). Eine ebenfalls rückseitig notierte «9» (Kr.) hätte den badischen Gebührenanteil korrekt ausgewiesen, wenn der Brief richtig frankiert und ohne Nachtaxierung eingegangen wäre. So aber war die «9» mit Rötelstrichen zu annullieren.

(SBZ 7–8/2021)

Abb. 1. Fahrpost-Tarifliste

Brief der 3. Gewichtsstufe von St. Gallen nach Freiburg/Baden vom 18. Dezember 1860.
(Vorderseite und Rückseite)

Probeartikel
Test
Test
timbre classique