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Briefmarken für Spiel und Spass


Viktor Häuselmann

An einem Wettbewerb ergab sich die Möglichkeit, Spezielles mit Briefmarken herzustellen. 

Seit ich 1958 im Alter von neun Jahren mit dem Sammeln von Briefmarken begann, faszinierte es mich immer wieder, mit den verschiedensten Marken etwas kreativ Spielerisches zu entwickeln. 

Die Wettbewerbs-Teilnehmenden der Firma Simplex in Zollikofen konnten im Jahre 2000 eine Arbeit als Einzelperson oder auch als Gruppe abgeben. Für die Teilnehmenden winkten schöne Preise. Die Vorgabe bestand darin, eine Arbeit, welche mit der Firma eine Verbindung darstellte, auszuarbeiten. Ich entschied mich, mit Briefmarken ein Tableau im Format A2 (42 x 59,4 cm) herzustellen. Darauf wurden alle zum aktuellen Zeitpunkt bei Simplex beschäftigten Personen dargestellt. Von jeder Person war der Heimatort und das Geburts-jahr vermerkt und jeweils darüber eine Marke, die zu diesem Zeitpunkt von der Post erschienen war (Abb. 1). Für die ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genügte das Geburtsjahr. Das Tableau enthielt jeweils eine Karte des Kantons Bern, von der Schweiz (Abb. 2) und von Europa. Interessant war, dass von den 113 dargestellten Personen 66 ihre Wurzeln im Kanton Bern hatten. Somit war innerhalb der Karte zu wenig Platz und musste die Marken zusätzlich rundherum platzieren. Auch die 14 italienischen Mitarbeiter wurden in einer Reihe unterhalb der Karte von Europa aufgeklebt. Bei der Auswahl der Marken war in erster Linie das Ausgabejahr entscheidend. Ich achtete aber darauf, eine möglichst passende Marke einzusetzen, das heisst, wenn es beispielsweise eine Mitarbeiterin betraf, verwendete ich kein Männerporträt. Auf der rechten Seite des Tableaus verblieb ein Raum für die Welt. Zum damaligen Zeitpunkt kam kein Mitarbeiter aus Übersee. Daher klebte ich Marken, welche weltweit im Jahre 1875, zur Zeit der Firmengründung, in diesem Bereich gültig waren (Abb. 3). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, das Tableau zu besichtigen und sich darauf zu finden. Die Mehrheit befand, dass diese Arbeit originell und interessant sei und den ersten Preis verdient habe. Es ging sogar so weit, dass ein leitender Mitarbeiter, welcher täglich Post bekam, mir seine Kuverts mit Marken weiterleitete. Zudem erklärte er mir, dass er bis jetzt beim Postempfang immer nur den Absender angeschaut habe. Neuerdings betrachte er auch die Marke, was zeitweilig interessant wäre, auch wenn er kein Markensammler sei. Schlusswort: Mit Briefmarken lässt sich sehr vieles darstellen, und es ist durchaus möglich, auch Personen, die nicht zu den eingefleischten Sammlern gehören, zu begeistern. 

Abb. 1: Gesamtansicht des Wettbewerb-Tableaus. Links oben: Tableau- Beschriftungen (Vergrösserung) mit Erklärungen zur dargestellten Wettbewerbsarbeit.
Abb. 2: Detail «Schweizerkarte». In diesem Bereich wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dargestellt, mit Heimatort in der Schweiz, aber ausserhalb des Kantons Bern.
Abb. 3: Detail mit den Briefmarken von 1875. Damals war die Welt noch stark durch den Kolonialismus geprägt. Auf vielen Markenausgaben finden wir deshalb immer wieder den Kopf der Königin Viktoria von England.