Sylvias Schlusswort
Sylvia Kälin
Schweizer Neujahrsbräuche
Papst Innozenz XII. setzte im Jahr 1691 den Jahreswechsel auf den 1. Januar fest. Unzählige Bräuche läuten in der Neujahrsnacht den Jahresanfang ein.
In Laupen ist der Brauch Achetringeler seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannt. Böse Geister und Dämonen werden mit Treicheln (ache-tringele, herunterschellen), Bäsemanne (Besenmänner) und Blaateremannli (Blasenmännchen) lärmend vertrieben.
In den Dörfern des Haslitals ziehen «Trychler» durch die Orte. Der Altjahresbrauch beginnt am 26. Dezember um Mitternacht und dauert bis zur Silvesternacht. Mit dem Geläut werden jeden Abend die bösen Geister vertrieben. Am letzten Tag
im Jahr treffen sich die Trychlerzüge in Meiringen.
In Klosters findet traditionsgemäss das Säulirennen statt. Am 1. Januar findet im Dorfzentrum der grosse Neujahrsempfang statt. Einheimische und Gäste stossen auf das neue Jahr an. Der Höhepunkt ist das Klosterser Hotschrennen. Zehn Säuli, die vorher auf dieses Rennen vorbereitet wurden, rennen, angefeuert von den Zuschauern, auf einem verschneiten Parcours um die Wette. Der Sieger wird Glücksbringer fürs neue Jahr.
Am 31. Dezember und 13. Januar (Alter Silvester) ziehen in Appenzell Gruppen von Männern als Silvesterchläuse verkleidet von Hof zu Hof. Sie läuten mit Glocken, stimmen einen Jodel an und wünschen den Familien ein frohes neues Jahr. Sie erhalten einen warmen Umtrunk und etwas Geld, bevor sie zum nächsten Bauernhaus weiterziehen. Chläuse werden heute in drei Gruppen eingeteilt: die «Wüeschte», die «Schöne» und die «Schöwüeschte» (Naturkläuse).
Abbildungen Sylvia Kälin www.delcampe.com