Lesermeinungen
Hallo, mir ist wieder einmal etwas aufgefallen: Auf der hinteren Aussenseite schreiben Sie «die neue SBZ für Philatelisten und Briefmarkensammler».Bitte erklären Sie mir den Unterschied. Und wo genau verläuft die Grenze zwischen den beiden. Ist ein schlechter Philatelist nur Sammler oder ein guter Sammler schon Philatelist. Sammelt der Philatelist nicht? Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass man die Sammler nur als brauchbare Idioten benötigt, um den Philatelisten einen gewissen Komfort zu gewähren. Der VÖPH in Österreich hat seinen Status angepasst, während der BDPH eigentlich ein Bund nur Deutscher Philatelisten darstellt. Zahlende Mitglieder benötigt man allemal! C.M.B. aus Österreich
Antwort der Redaktion:
Guten Tag Herr B. Die Bezeichnungen Briefmarkensammler und Philatelist sind nicht wertend. Für mich besteht der Unterschied darin, dass der Philatelist sich mit einem Spezialgebiet vertieft auseinandersetzt, forscht, publiziert, Vorträge hält und/oder ausstellt. Es ist eine Entscheidung, die der Sammler, die Sammlerin getroffen hat. Im Inserat will ich aufzeigen, dass sich in der SBZ sowohl Spezialisten als auch allgemeine Sammler angesprochen und aufgehoben fühlen sollen. Ihre Christina Rölli
Seit über 40 Jahren bin ich Abonnent der SBZ.
1980 habe ich einmal in Dutzenden von Stunden Arbeit mit nicht so schönen oder defekten Briefmarken ein Klebe-Stillleben erstellt. Als ich in der Dezember-Ausgabe von Irène Kopp erfuhr, die mit Marken Kunst herstellt, suchte ich im Estrich mein Bild hervor und habe es für euch fotografiert. Ich machte dieses Bild mit 20 Jahren und bin heute 631/2 Jahre alt und stets ein eifriger Sammler und Mitglied in zwei Vereinen.
Ich möchte Sie ausdrücklich beglückwünschen zur Veröffentlichung von Leserbriefen und Beiträgen, die sich kritisch mit der Philatelie in der Schweiz und in Liechtenstein beschäftigen.
Oder, um konkret zu werden, damit, dass die Sammler ausgenommen werden wie die Weihnachtsgänse. Mit Marken, deren hohe Nominale nicht zur Frankatur zu verwenden ist, mit Aufschlägen von vielen Hundert oder Tausend Prozent auf den Nominalwert, als Mini-Auflagen, die ausschliesslich zur Spekulation verwendet werden sollten und als Crypto-Marken, deren Sinn von den meisten Sammlern überhaupt nicht verstanden werden. Genauso betrifft dies aber auch die Sammelgebiete Österreich und Deutschland. Schliesslich werden weltweit immer grössere Zahlen und Nominale auf den Markt geworfen mit der Folge, dass die gedruckten Kataloge jährlich umfangreicher und teurer werden. Nur eines wird nicht jährlich teurer, die Ankaufspreise des Handels, weil sich nicht mehr alles verkaufen lässt. Vielleicht sollten wir zusammen eine Prognose wagen, wie es in der Philatelie in 10 oder 20 Jahren aussehen wird, wie viele Vereine und Verbände noch aktiv sind, wie weit die Zahl der Sammler geschrumpft ist, ob es noch philatelistische Fachzeitschriften und neue Bücher gibt oder deren Auflagen so gering bemessen werden, dass sie sich nicht mehr lohnen. Herzliche Grüsse, Richard Ebert, www.philaseiten.de
Ausgabeflut bei den Briefmarken und unnötige Druckerzeugnisse.
Herr Davis Pfister hat mir mit seinem Beitrag in der Dezember-Ausgabe aus dem Herzen gesprochen. Ich habe schon vor Jahren kritisiert, dass die Post alle paar Monate grössere Mengen von Neuausgaben lanciert. Dabei seien auch Druckerzeugnisse, die gar nicht zum Frankieren eingesetzt werden können. Als langjähriger Sammler kann ich über diese Herausgabepolitik der Post nur den Kopf schütteln, auch was das Erscheinen der völlig unnötigen Cyber-Marken betrifft. Ich überlege mir ernsthaft, ob ich noch weiter sammeln soll, denn das Ganze hat gar nichts mehr mit sammeln zu tun, sondern für die Komplettierung muss man die Marken dazukaufen, weil die allermeisten gar nie auf einem Brief oder Paket erscheinen. Da wäre es doch viel einfacher, die Post würde pro Jahr ca. 10 neue Marken herausgeben und künftig auf unnötige Blöcke verzichten. Wenn auch künftige Generationen dazu motiviert werden sollen, dieses tolle Hobby weiterzuführen, müssen wir schleunigst umdenken und uns wieder auf die Grundsätze und den Sinn von Briefmarken beschränken. Wir müssen immerhin berücksichtigen, dass die Philatelie nicht aus einigen wenigen Sammlern mit unverhältnismässig teuren Exponaten besteht, sondern die meisten Anhänger dieses Hobbys einfache, aber oft ganz tolle Sammlungen besitzen. Apropos Wert der Marken: In den Briefmarken-Katalogen werden bekanntlich die Werte der einzelnen Marken angegeben. Haben Sie schon mal versucht, Marken aufgrund dieser Angaben entsprechend zu verkaufen? Kein Käufer ist bereit, auch nur annähernd die festgelegten Werte zu berappen. Hanspeter Meyer, Liestal